Am Sonntag, 13. Mai um 10:00 Uhr treffen sich Jung und Alt zur Stunde der Gartenvögel auf unserer Streuobstwiese am Griesen Stein in Staatsforsten. Hier wollen wir alle Vögel zählen, die dort vorkommen. Anschließend kann jeder seine Beobachtungen beim NABU melden und es gibt auch etwas zu gewinnen. Wer ein Fernglas besitzt sollte dieses mitbringen. Die Aktion wird ca. eine Stunde dauern.
Am 26. März um 10:00 treffen sich alle Naturfreunde zu einer Exkursion im Vehnemoor an der Breslauer Straße 23 in Husbäke. Neben Beobachtungen von Wiesenvögeln erhalten wir viele Informationen über die Renaturierung des Moores. Festes Schuhwerk und Fernglas ist von Vorteil.
Leitung: Interessengemeinschaft Vehnemoor
Auf unserer Streuobstwiese gibt es im Frühjahr wieder einiges zu tun. Die Info-Stände müssen repariert und mit Holzschutzlasur versehen werden. Die alten Maulwurfshaufen sollen wieder zum Teil eingeebnet werden und die Wiese von herumliegenden Ästen und Steinen abgesucht werden. Die Obstbäume wurden bereits mit Kalkfarbe zum Schutz vor Sonneneinstrahlung angestrichen.
Wer mitmachen will oder Anregungen hat, bitte tel. melden bei Werner Landwehr, Tel. 04471 5531.
Am 17. und 18. März 2023 findet der 6. Cloppenburger Aufräumtag statt.
Den Auftakt am Freitag machen wie immer die Schulen und Kindertagesstätten. Dabei werden die jeweiligen Schulumfelder und die Schulwege von Müll befreit. In der Regel in der Zeit von 08:00 - 13:00 Uhr.
Am Samstag, dem 18. März 2023, startet dann die zweite Runde. Ortschaften, Vereine, Gruppen und Bürger*innen versammeln sich meist ab 10:00 Uhr zu verschiedenen Aufräum-Aktionen, um gemeinschaftlich die Stadt von achtlos weggeworfenem Abfall zu befreien.
Als kleines Dankeschön feiern wir am Samstag, 18. März, den 6. Cloppenburger Aufräumtag gebührend in der Innenstadt. Alle Helfer*innen sind ab 13:00 Uhr herzlich zu kostenlosen Speisen und Getränken eingeladen.
Treffpunk: Cloppenburg-Staatsforsten, Streuobstwiese "Am Griesen Stein".
Wer mitmachen möchte, bitte tel. anmelden bei Luzia Landwehr, Tel. 04471 5531
Einst hatten die Bauernhöfe "Ulenfluchten" unter dem Giebel / Die Öffnungen der Gebäude fehlen heute
Bericht der OM-Medien / Münsterländische Tageszeitung vom 30.01.2023, Text und Fotos von Matthias Niehues
Benstrup. Wühlmäuse haben sie zum Fressen gern. Es dürfen aber auch Spitzmäuse und alle anderen Mäusearten sein. Schleiereulen sind exzellente Jäger. Sie besitzen das feinste Gehör in der Vogelwelt. Mit ihren hochspezialisierten Augen, ihren lautlosen Flügeln und den nadelspitzen Krallen gehen sie in der Dunkelheit auf Beutefang. Ein EIternpaar hat Dr. Andreas Schüring aus Werlte beobachtet, kann „pro Nacht ohne Probleme 30 Mäuse erbeuten".
Schüring ist Naturfotograf und Eulenexperte, seine Aufnahmen und Aufsätze zum Thema sind bundesweit bekannt. Und er engagiert sich für den Naturschutzbund (Nabu) in Werlte/Sögel. Zusammen mit dem Cloppenburger Nabu und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Cloppenburg sind jetzt auf dem Hof Bäker in Benstrup bei Löningen Nisthilfen installiert worden, um den Vögeln zu helfen.
Denn die Schleiereule mit ihrem unverwechselbarem Gesicht und dem schleierartig seidig glänzendem Gefieder hat es hierzulande immer schwerer. Der bis zu 34 Zentimeter und bis zu 370 Gramm schwere Vogel zeigt von allen Eulen das weltweit größte Verbreitungsgebiet. Und Niedersachsen beherbergt mit rund 6500 Paaren etwa 30 Pozent des bundesdeutschen Gesamtbestandes. Aber als Lebensraum benötige die Schleiereule eine offene und halboffene Kulturlandschaft mit störungsfreien Tageseinständen und Brutplätzen, berichtet Schüring. Nötige Voraussetzungen seien immer schwerer zu erfüllen. Zumal die Reviergröße durchschnittlich bei 200 Hektar liegt und der Aktionsradius über 400 Hektar beträgt.
Einst, so Andreas Schüring, sei die Schleiereule aus der Mittelmeerregion nach Mitteleuropa gezogen, weil sie der Mäusejäger in den Vorratsspeichern der Menschen wurde. Mensch und Eule hätten hier voneinander profitiert. Auf dem Land habe fast jedes Gebäude über eine sogenannte Ulenflucht verfügt. Die ursprünglich als Rauchabzug dienenden Löcher unter den Giebeln der Bauernhäuser und Scheunen waren damals willkommener Zugang für Eulen, aber auch für Schwalben und Fledermäuse.
Heute wissen aber viele schon nicht mehr, was eine Ulenflucht ist. Der Wandel in der Landbebauung lasse der Eule immer weniger Raum zum Überleben, stellt Schüring fest. Moderne Baumaßnahmen würden den Eulen den Zutritt verweigern. Die Bestände brachen stark ein. In den 70er Jahren galt die Schleiereule als stark gefährdet, sagt er. Aber es gab in den vergangenen Jahrzehnten auch viele Hilfsprogramme. Durch die Installation von Brutkästen erholte sich der Bestand, weiß Schüring.
Und in diesem Bereich arbeiten auch die Nabu-Gruppen aus Werlte/Sögel und Cloppenburg kreisübergreifend mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Cloppenburg zusammen. Am Freitag installierten sie Bruthilfen für Schleiereulen und Schwalben bei Aloys Bäker in Benstrup.
Wie Ramona Mertin von der Unteren Naturschutzbehörde erklärt, hat das auch mit dem Bau der neuen ökologischen Station auf dem Gelände der ehemaligen Fischzucht Raddetal zu tun. Im Rahmen des niedersächsischen Weges soll hier die Vor-Ort-Betreuung des Vogelschutzgebietes sichergestellt werden. Akteure der Landwirtschaft und des Naturschutzes wollen sich so für den Schutz von Wiesenvögeln engagieren. Bei der Kartierung zur Baumaßnahme, so Mertin, sei auch ein Schleiereulenpaar entdeckt worden. Diesem gelte es ein neues Zuhause als Ersatz anzubieten. Der jetzt installierte Nistkasten ist rund 800 Meter entfernt. Beim täglichen Jagen, ist sie sich sicher, sollten die Eulen das neue Eigenheim problemlos finden. Ramona Mertin und auch die Nabu-Engagierten beider Landkreise begrüßen es sehr und sind dankbar dafür, wenn Landwirte wie Aloys Bäker ihre Gehöfte für das Installieren von Nisthilfen zur Verfügung stellen.
Auch im Landkreis Vechta gibt es großes Engagement für Schleiereulen. Vor knapp 2 Jahren installierte beispielsweise der Pro Natura zusammen mit dem Hegering Visbek im Rahmen eines gemeinsamen Projektes 100 Brutkästen für die Eulen. Mit Unterstützung der Gemeinde Visbek und der Stiftung für Umwelt- und Naturschutz im Kreis baute das Ludgeruswerk in Lohne die Nistkästen. Da sich unter den Jägern viele Landwirte befinden, gab es auch eine große Bereitschaft, die Nisthilfen anzubringen. Weil die Schleiereulen vor allem Feldmäuse fangen, so die Erkenntnis der Jägerschaft, gebe es auch weniger Nahrung für Füchse. Das Niederwild sei so besser geschützt.
Andreas Schüring liegt vor allem der Schutz der Schleiereule am Herzen. Obwohl der Bestand in Niedersachsen als ungefährdet gelte, sagt er, „ist Wachsamkeit geboten". Der fortschreitende Grünlandumbruch der Landschaft durch Mais und Siedlungserweiterungen könne auf Dauer nicht ausgeglichen werden, befürchtet er. Der Weg der Schleiereule „zurück auf die Rote Liste der bedrohten Vogelarten sei wohl vorprogrammiert.
Imposanter Flieger: Eine Schleiereule unterm Dach eines Hofes. Foto A. Schüring
Nabu-Artenschützer: Rolf Grave installiert einen Nistkasten für Schleiereulen auf dem Hof Bäker in Benstrup. Er ist Projektleiter Artenschutz des Nabu Werlte/Sögel
Naturschützer, Behörde und Landwirt handeln gemeinsam (von links): Werner Landwehr, Manfred Stuckenberg, Rolf Grave, Andreas Schüring, Luzia Landwehr, Ramona Mertin und Aloys Bäker
Monotone landwirtschaftliche Flächen haben Vorkommen im OM schon vor Jahrzehnten einbrechen lassen
Bericht OM-Medien / Münsterländische Tageszeitung vom 18.01.2023, Text und Fotos von Matthias Niehues
Bald ertönen wieder die Balzrufe. Oft klingt es wie ein lautes katerähnliches "Mijau". "Je einsamer die Reviere, desto größer ist die Ruffreudigkeit". berichtet Dr. Andreas Schüring. Der bekannte Naturfotograf aus Werlte kennt sich wie kaum ein anderer mit Eulenarten aus . Eine, für die er sich begeistert, ist der Steinkauz mit seinen kauzigen Lauten.
Um die kleine Eule fotografieren und zugleich auch studieren zu können scheut er keinen Aufwand. So präparierte er vor einigen Jahren eigens einen hohlen Apfelbaum, um das Brutgeschehen abzulichten - mit Erfolg! Eigentlich sind Steinkauze sehr scheu. "Doch an Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung gewöhnen sie sich schnell", hat Schüring festgestellt. Licht und Fotoapparat seien nicht als Störfaktoren wahrgenommen worden. Und so konnte der Naturfotograf live mitverfolgen, wie schon Tage vor dem Schlupf das erste Piepen der Jungvögel im Ei zu hören war.
Anfangs sitzt das Weibchen noch ganz in der Höhle und lässt sich vom Männchen versorgen, dann verlässt sie auch schon mal für mehrere Stunden den Brutplatz, um für sich und die Jungen zu jagen. Nach rund 35 Tagen, berichtet Schüring, klettern die Kleinen Käuzchen dann erstmals Richtung Höhleneingang. Dann rangelt sich der Nachwuchs um den besten Sitzplatz, um die ersten Happen der Nahrung liefernden Eltern zu ergattern.
Auf dem Speiseplan der Steinkäuze stehen an erster Stelle Regenwürmer, gefolgt von Insekten. Aber auch Kleinsäuger wie Mäuse und auch Vögel gehören dazu. Der Nachwuchs muss im Frühjahr gut versorgt werden, damit er durchkommt, denn der Steinkauz mit seinen faszinierend leuchtenden Augen hat es in Deutschland nicht leicht. Das absolut größte Vorkommen bundesweit gibt es in Nordrhein Westfalen. Aber in Niedersachsen, stellt Andreas Schüring mit Bedauern fest, "ist er vom Aussterben bedroht".
Einen dramatischen Bestandseinbruch, berichtet er, habe es in den 1970er Jahren durch den Einsatz von Pestiziden gegeben. Jetzt bedrohe ihn die monotone Landschaft mit intensivem Maisanbau. Der Rückgang an geeignetem Lebensraum ist also die Ursache für den Bestandsrückgang. Das stellt auch Manfred Stuckenberg fest, der beim NABU Cloppenburg das Projekt "Steinkauzschutz" leitet. Er stellt von der unteren Naturschutzbehörde gesponserte Niströhren auf und freut sich, wenn er Grundstücks- und Hofeigner findet, die sein Arrangement unterstützen und beispielsweise das Anbringen von Bruthilfen gestatten oder sogar eine Fläche in eine Streuobstwiese verwandeln. Denn das ist genau die Umgebung, die der Steinkauz als Lebensraum bevorzugt. Und natürlich mag er auch gerne alte Gemäuer und ihre Öffnungen um Unterschlupf zu finden. Nur werden die auch immer weniger.
Manfred Stuckenberg freut sich, dass er im Großraum Cloppenburg inzwischen rund 50 Reviere betreut und 150 Brutröhren angebracht hat. Die meisten befinden sich im Raum Garrel und rund um Cloppenburg. Die Steinkauzröhren bescheren inzwischen zahlreiche Brutvorkommen, so Stuckenberg. Im Landkreis Vechta engagiert sich Naturschützer Ulrich Heitmann seit Jahrzehnten für die Steinkäuze, hat diese früher auch beringt. Flurbereinigung und Wiesenumbrüche hätten den Steinkäuzen aber auch hier das Leben schwergemacht, berichtet er. Eine wissenschaftliche Untersuchung habe zudem aufgezeigt, dass der Einsatz von Pestiziden oft zu einem Bruch der Eierschale führe. Die Jungvögel seien dann nicht mehr geschlüpft. Der Bestand sei damals von über 50 auf nur 10 - 15 Brutpaare geschrumpft.
Aktuell gibt es keine genauen Zahlen. Aber auch im Landkreis Vechta, so Heitmann, hätten Streuobstwiesen und Brutröhren eine positive Wirkung entfaltet. Zwischen Lohne und Damme geht er daher von rund 35 Brutpaaren aus.
Aber es gibt noch viel Luft nach oben. Denn laut Andreas Schüring lebt im Flächenland Niedersachsen nur 9 % des deutschen Gesamtbestandes. "Das ist ja nichts", sagt er. Alle Steinkäuze zusammen hätten Platz in einem Stall, erklärt er bildlich. Das sich die Situation nicht besser darstellt, hat nach seiner Erkenntnis "damit zu tun, dass die Landschaft stirbt".
Seit 45 Jahren engagiert sich der Naturfotograf bereits im Artenschutz. Er bezeichnet die Ist-Situation als "Katastrophe" und plädiert dafür, sich gemeinschaftlich für mehr Naturschutz zu engagieren. Denn sonst könnte man dem Steinkauz nur Brutplatzhilfen anbieten. Das seien dann nur gang kleine Stellschrauben, an denen gedreht werde, sagt der Naturfotograf.
Am 21. März hält Andreas Schüring übrigens einen Vortrag über Steinkäuze am Dümmer. Veranstalter ist der NABU Damme. Dann zeigt der Naturfotograf auch Aufnahmen, die das Leben der heimischen Eulenart eindrucksvoll vermitteln. Alle Akteure sind übrigens dankbar, wenn ihnen Steinkauzvorkommen gemeldet werden.
Der Steinkauz im Anflug. Eine beeindruckende Nahaufnahme von Andreas Schüring
Hilfestellung: Manfred Stuckenberg installiert eine Brutröhre in einem Obstbaum. Foto M. Niehues
NABU Cloppenburg hängt gut 50 Nistkästen auf - Blühstreifen und Insektenhotel angelegt
Bericht der Nordwest Zeitung vom 29.06.2023 / LR
EMSTEK/DRANTUM/LR - Ob Blau- oder Kohlmeise, ob Star oder Trauerschnäpper - für Höhlenbrüter und für Fledermäuse hat der Naturschutzbund (Nabu) Cloppenburg mehr als 50 Nistkästen im Ecopark angebracht. Mit Werkzeug und langer Leiter waren die ehrenamtlichen Naturschützer mehrere Tage im Gewerbegebiet aktiv. „Die Stadt ist längst Lebensraum für Tiere geworden", sagt Nabu-Gruppensprecher Werner Landwehr. „Rehe kommen in Gärten, Waschbären, Füchse, Wildschweine und Dachse ziehen nachts durch Siedlungen. Aber unsere Vögel tun sich schwer mit modernen Bauten und dichter Bebauung." Deshalb sorgt der Nabu für passende Unterkünfte.
Das Team der Ecopark-Verwaltung begrüßt die Aktion aus Überzeugung. „Der Ecopark heißt nicht nur Park, er ist auch einer. Deshalb unterstützen wir diesen wertvollen Einsatz für Brutvögel und beteiligen uns an den Kosten", erklärt Geschäftsführer Uwe Haring. Einen Teil der Kästen hat das Ludgerus-Werk Lohne angefertigt.
Aber auch Landwirte und mehrere Unternehmen mit ihren Flächen im Gewerbegebiet haben auf ihren Grundstücken in diesem Jahr wieder Blühstreifen angelegt. Neu ist seit Februar ein großes Insektenhotel am Zaun von Kühling Fruchthandel. „Ohne Insekten keine Erdbeeren", betont Lena Leithold-Kühling. „Wir arbeiten von der Natur und mit der Natur", ergänzt Geschäftsführerin Christa Kühling. Gebaut wurde das Insektenhotel übrigens von der sozialtherapeutischen Einrichtung Sonnenhof in Langförden-Deindrup.
Das Engagement der Unternehmen für die Natur lobt Manfred Stuckenberg ausdrücklich. „Und wir stehen interessierten Firmen bei Bedarf auch gern beratend zur Seite", bietet der stellvertretende Vorsitzende des Cloppenburger Nabu praktische Hilfe an.
Der NABU Cloppenburg hat im Ecopark mehr als 50 Nisthilfen angebracht. (v. l.) Werner und Luzia Landwehr sowie Karin und Manfred Stuckenberg