Mitglieder vom Projekt "Steinkauzschutz":
Manfred Stuckenberg
Luzia Landwehr
Der Steinkauz besiedelt ein Landschaftsmosaik, das in Mitteleuropa immer seltener geworden ist. Gezielte Schutzmaßnahmen konnten gebietsweise den Rückgang stoppen, dennoch hat der Steinkauz viele
seiner ursprünglichen Brutgebiete aufgegeben.
Name
Der Steinkauz (Athene noctua) ist ein Eulenvogel (Familie Strigidae, Ordnung Strigiformes).
Kennzeichen
Das Gefieder der kurzschwänzigen, kleinen Eule ist auf der Oberseite dunkelbraun und dicht weißlich gefleckt bzw. gebändert. Die Unterseite ist weißlich und breit dunkelbraun gestreift. Über den
großen gelben Augen befinden sich schmale weiße Überaugenstreifen. Federohren fehlen ihm. Seine Stirn ist niedrig und flach.
Lautäußerungen
Der Steinkauz ist lebhaft und verfügt über ein relativ breites Rufrepertoire. Erregungs- und Warnruf ist ein guhat, kwiau, oder kurze kja, kju oder keck Laute. Das Männchen lockt mittels monoton
gereihter huui oder ghu(k) Laute.
Nahrung
In Europa gehören mindestens 25 Kleinsäuger und 60 Vogelarten zu seinem vielseitigen Nahrungsspektrum, wobei die Feldmaus den größten Anteil hat. Ferner erbeutet der Steinkauz kleine Reptilien,
Amphibien, ausnahmsweise auch Fische sowie Insekten und Regenwürmer.
Lebensraum
Der Steinkauz bevorzugt offene, grünlandreiche Landschaften mit ganzjährig kurzer Vegetation. Baumreihen oder Baumgruppen müssen als Höhlen und Rufwarten ebenfalls vorhanden sein. Besonders
kopfbaumreiche Wiesen und Weiden sowie Streuobstwiesen bieten dem Steinkauz gute Lebensbedingungen. Auch in lichten Parks, Dörfern und Steinbrüchen kann er vorkommen. Waldgebiete hingegen meidet
er völlig.
Fortpflanzung
Der Steinkauz brütet in Mitteleuropa überwiegend in Baumhöhlen bzw. alten Kopfbäumen. Sein Neststand ist jedoch variabel und kann sich auch an Gebäuden, Bodenhöhlen, Steinmauern oder
Felshöhlungen befinden. In Abhängigkeit von der Feldmausdichte legt der Steinkauz Mitte April bis Mitte Mai6 bis 7 weiße, nahezu kugelige Eier. Nach 22 bis 30 Tagen schlüpfen die Jungen, die
anschließend eine Woche lang intensiv gehudert werden. Mit etwa 35 Tagen verlassen die Jungen die Höhle, mit 38 bis 46 Tagen fliegen sie und mit 2 bis 3 Monaten wandern sie aus dem Revier ab.
Zweitbruten sind selten.
Verbreitung
Der Steinkauz ist von Westeuropa und den Ländern um das Mittelmeer - einschließlich Nordafrika - quer durch Eurasien bis nach China verbreitet. In Neuseeland und Großbritannien wurde die Art
erfolgreich eingebürgert.
Bestand
In Mitteleuropa ist der Steinkauz auf weitgehend waldfreie Tieflagen unterhalb 500 mNN beschränkt. Sein Brutvorkommen ist lückenhaft. In Mitteleuropa brüten noch mindestens 560.000 Paare, jedoch
mit abnehmender Tendenz unter anderem in Spanien, Frankreich, Holland und den meisten osteuropäischen Ländern. In Deutschland steht er mit einem Bestand von etwa 6.000 Paaren auf der Roten Liste
und gilt als stark gefährdet.
Gefährdung
Hauptursache für den fortschreitenden Bestandsrückgang des Steinkauzes ist der Verlust an geeignetem Lebensraum - ausgelöst vor allem durch folgende Faktoren:
Forderungen zum Schutz
Systematische Biotopverbesserungen und Nutzungsänderungen könnten eine langsame Wiederausbreitung der Art bewirken. Doch scheint dies in Anbetracht der teilweise sehr kleinen, isolierten
Restpopulationen recht schwierig. In Deutschland ist vor allem das Kerngebiet des Steinkauzes am Niederrhein konsequent zu erhalten und in seiner Qualität für den Steinkauz weiter zu verbessern.
Extensiv genutztes Grünland wie Mähwiesen, Streuobstwiesen und Weiden muss dabei langfristig gesichert werden. Agrarförderprogramme, die entsprechende Anreize bieten, sind zu fordern und
umzusetzen.
Erste Erfolge
Unsere Gruppe zum Schutz des Steinkauzes hat im Großraum Cloppenburg bereits ca. 40 Steinkauzkästen und -röhren angebracht, teilweise in Bäumen, in alten Ställen und an Gebäuden. Bruterfolge können wir erfreulicherweise jedes Jahr feststellen. Somit ist dieses Projekt bereits jetzt schon ein voller Erfolg.
Im Jahre 2017 übernahm Manfred Stuckenberg die Pflege über ein Großteil der Steinkauzkästen von Dr. Klaus Taux aus Oldenburg, sodass jetzt ca. 100 Kästen und Reviere zu betreuen sind. Diese befinden sich größtenteils im Raum Garrel und das Lethetal sowie in den Gemeinden Cloppenburg, Essen, Lastrup, Molbergen und im Markatal. Auch hier gibt es bereits in den letzten Jahren zahlreiche Brutvorkommen.
Im Jahre 2021 konnten weitere 45 Steinzkauzröhre vom Landkreis Cloppenburg erworben und im gesamten Kreis angebracht werden, dort wo die Vögel ihren Lebensraum schon erweitert hatten.